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SMART RHINO ist eines der größten städtebaulichen Entwicklungsprojekte der Stadt Dortmund.

Die 52 Hektar große Brachfläche des ehemaligen Hoesch Spundwand und Profil GmbH (HSP) Geländes wird zu einem nachhaltigen gemischtgenutzten Stadtquartier entwickelt. SMART RHINO soll Heimat für den Zukunftscampus der Fachhochschule Dortmund werden und gleichzeitig Raum für Wohnen, Freizeit, Innovation, Bildung und neue Arbeitsplätze bieten.
Die technische Infrastruktur orientiert sich an innovativen Konzepten zur Mobilität, Energieversorgung und Entwässerung und wird unter Einbeziehung digitaler Unterstützung neu konzeptioniert.

Gemeinsam mit der Stadt Dortmund, der Fachhochschule Dortmund und der IHK zu Dortmund plant die Thelen Gruppe seit 2017 das Entwicklungsprojekt SMART RHINO, benannt nach Dortmunds zweitem Wappentier, dem geflügelten Nashorn.

Die Vision: Wohnen, Arbeiten, Leben - smart, integriert und lebenswert
Durch die Verzahnung aller Lebensbereiche in einem Stadtquartier soll die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft in der Mitte der Gesellschaft gefördert werden. Getragen durch ein breites Netzwerk soll der Campus in Zukunft Inkubator für Lösungen in der neuen, digitalen Gesellschaft sein.

Die Vision ist ein gleichzeitig verdichteter und dennoch offener Lebensraum von hoher Aufenthaltsqualität, mit kurzen Wegen, Orten der Begegnung und vielfältigen Raumangeboten. Nachhaltigkeit soll kein hehres Ziel, sondern konkret gelebte Normalität sein. Energieversorgung und Mobilität werden neu gedacht und konzipiert, um im Sinne des Klimaschutzes das Ziel des CO2-Rückgangs der Stadt Dortmund zu unterstützen. Nach außen soll SMART RHINO Bindeglied und Katalysator sein für die weitere Entwicklung des Unionviertels und des Stadtteils Dorstfeld.

Zukunftsstandort im Herzen der Metropole Ruhr
SMART RHINO liegt 1 km westlich der Dortmunder Innenstadt und ist mit seiner historischen Prägung und Einbindung in das gewachsene Stadtgefüge bestens geeignet für große Entwicklungsprojekte. Dabei befindet sich die Fläche in der Metropole Ruhr im Herzen Europas – eine Region mit eng vernetzter Verkehrsinfrastruktur, einem dichten Schienennetz, Wasserstraßen und Autobahnen und einem international angebundenen Flughafen.

Auf städtischer Ebene verfügt der Standort über eine attraktive und funktionale Verflechtung mit der City, mit dem durch Stadtumbaumaßnahmen gestärkten Quartier Unionviertel und mit dem Stadtteilzentrum Dorstfeld.

Strukturkonzept aus der Machbarkeitsstudie

Einbettung in lokale und regionale Projekte
SMART RHINO bettet sich in eine ganze Reihe bedeutender Projekte und Formate der Stadt- und Regionalentwicklung ein. Es ist Teil des Dekadenprojekts „nordwärts“, einem breit angelegten Dialog- und Beteiligungsverfahren zur Erarbeitung einer Entwicklungsstrategie für den Norden Dortmunds. SMART RHINO bietet die einmalige Chancen zur Mitentwicklung und Mitgestaltung der Stadt von morgen.

Es ist gleichzeitig Bestandteil der Teilprojekte „Smart City“ und „Emscher nordwärts“, das als Leitprojekt zur Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 von der Stadt Dortmund entwickelt wurde.

Im Themenfeld „Gelebte Vielfalt – starker Zusammenhalt“ der Ruhr-Konferenz wurde das Leitprojekt Ruhr Academy on Smart Metropolitan Transformation eingebracht. SMART RHINO ist hier als Teil eines Innovationsraums beschrieben, in dem Strategien, Konzepte, Verfahren und Instrumente für die Entwicklung der Region zur „Smart Cities Region Ruhr“ entstehen, erprobt und implementiert werden sollen.

Zukunft Fachhochschule Dortmund
Die Fachhochschule Dortmund ist auf dem Weg zu einem neuen Hochschultyp, der Transformationsprozesse mitgestaltet und einen verantwortungsvollen Beitrag bei gesellschaftlichen Herausforderungen leistet. Dafür bietet sich im Zentrum des neuen Quartiers eine einmalige Chance. Mit der räumlichen Verknüpfung von Hochschule, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wird der Weg Richtung Wissensgesellschaft gestaltet. Die Kernbotschaft ist klar: Dortmund ist ein wertvoller, wissensfähiger und wandelbarer Digitalstandort.

Mobilität und Energieversorgung
SMART RHINO verfolgt die Vision eines klimafreundlichen Stadtquartiers mit einer stark reduziertem CO2-Bilanz. Insbesondere das Mobilitätskonzept ist mit seinem umfassenden Ansatz der strukturellen Verkehrsvermeidung ein wesentliches Element der neuen Quartiersentwicklung.

Wesentliche Bausteine des Energiekonzeptes, das derzeit erarbeitet wird, sind unter anderem Autarkie, Modularität, Sektorenkopplung, Nutzung der Abwärme aus dem naheliegenden Kanalsystem der Emschergenossenschaft und Nutzung von grünem Wasserstoff als emissionsfreien Energieträger. Zielsetzung ist es, neuste Technologien und Energiekonzepte einzusetzen und vor allem für die Menschen nutzbar zu machen, die in dem Zukunftsquartier wohnen, arbeiten, lernen und leben werden.

SMART RHINO: Zwischen gebauter Zukunft und baukulturellem Erbe
Auf dem Gelände befinden sich drei denkmalwürdige Gebäude, die mit ihrer Industriearchitektur des 20. Jahrhunderts identitätsstiftend für die neue Adresse wirken: die Walzendreherei, die Feldherrnhalle und das Emscherschlösschen. Als historisches Erbe und Zeugnis der vergangenen Nutzung stellen sie wichtige baukulturelle Ankerpunkte dar und werden als solche, sofern bautechnisch möglich, in die Planungen integriert.

Städtebauliches Struktur- und Nutzungskonzept
Die erste städtebauliche Grundidee der Stadt Dortmund von 2016 wurde durch das Architekturbüro Koschany+Zimmer Architekten KZA konzeptionell vertieft. Das städtebauliche Strukturkonzept basiert auf der Schaffung einer Grundordnung für die Vielfalt zukünftiger Nutzungen. Von zentraler Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Verknüpfung von SMART RHINO mit dem angrenzenden Stadtraum. Auf die Durchmischung der verschiedenen Nutzungsbereiche wie Fachhochschule, Berufskolleg, Wohnen und Science Factory (Inkubator für Innovationen) wurde von Beginn an besonderer Wert gelegt.

Das gesamte Projektgebiet wird durch öffentliche und private Grünflächen geprägt. Zusätzlich nehmen Grünachsen die über das Gebiet hinausreichende Nord-Süd-Achse entlang der Emscher auf. Das aktuelle Strukturkonzept stellt nicht den abschließenden städtebaulichen Entwurf dar, sondern dient als Grundlage für die im Februar 2020 abgeschlossene Machbarkeitsstudie sowie weitere Planungen und den angedachten städtebaulichen Realisierungswettbewerb.

Als Fazit der Machbarkeitsstudie, die durch die Stadt Dortmund, die IHK zu Dortmund, die Fachhochschule Dortmund, die Arup Deutschland GmbH und die Thelen Gruppe erarbeitet wurde, lässt sich festhalten, dass die Herausforderungen zur Realisierung des Projektes konzeptionell und in ihren technisch-planerischen Herausforderungen grundsätzlich zu meistern sind. Die Umsetzungskonzepte verdeutlichen, dass das Ziel einer innovativen und nachhaltigen Quartiersentwicklung unter den genannten Voraussetzungen realistisch darstellbar ist. Die Machbarkeitsstudie ist Grundlage für die Einleitung der weiteren Qualifizierungsbausteine, zu denen auch die Bürgerinnen und Bürger eingeladen werden.